Darknet Monitoring

Darknet Monitoring

Fachbeitrag
Philipp Rodewald
Philipp Rodewald
Philipp Rodewald beschäftigt sich mit der zielgerichteten Auswertung von Bewertungen für Consumer Insights.

Das Darknet bzw. Deep Web ist seit vielen Jahren der Tummelplatz für Kriminelle und der Bereich des Internets, der für Suchmaschinen nicht zugänglich ist. Für einige Bereiche benötigen die Nutzer zudem eigene Software, ohne die das Darknet nicht zu erreichen ist. Die bekannteste Software ist hierfür der TOR-Browser. Dadurch erhalten Nutzer Zugriff auf das TOR-Netzwerk, mit Hilfe dessen Verbindungen zwischen Website und Nutzer über verschiedene Server verschleiert werden. Darüber hinaus gibt es weitere Netzwerke, wie z.B. das P2P-basierte I2P-Netzwerk. In der Berichterstattung wird das Darknet zwar immer mit kriminellen Machenschaften verbunden, jedoch gibt es auch viele legale Einsatzgebiete, für die das Darknet sinnvoll ist. In Ländern mit Internetzensur erhalten Internetaktivisten eine Möglichkeit, um regimekritische Informationen zu verbreiten und sich zu organisieren. Für Marken sind die Aktivitäten von Kriminellen in den verschiedenen Marketplaces und Foren jedoch eine Gefahr, die nicht zu unterschätzen ist, denn ein normales Social Media Monitoring deckt diese Plattformen nicht ab.

 

Darknet Marketplaces und versteckte Foren

 
Bereits 2011 gab es mit dem Marketplace Silk Road einen der größten und florierenden Umschlagsplätze, um illegale Güter wie Drogen, Waffen, Markenfälschungen oder Ausweise zu vertreiben. Silk Road galt lange als das eBay für Drogen und war bis zur Verhaftung des Gründers Ross Ulbricht aka Dread Pirate Roberts im Jahr 2013 der größte digitale Schwarzmarkt. Doch die Verhaftung von Ulbricht konnte die Schwarzmärkte nicht stoppen, vielmehr das Gegenteil war der Fall. Die mediale Berichterstattung nahm zu und neue Märkte wie Silk Road 2.0, Alphabay, Agora und Evolution Market nahmen schnell die Plätze ein und wurden sogar deutlich größer als ihr Vorbild. Die Beratung RAND fand in einer Analyse heraus, dass die verschiedenen Marketplaces zwischen 10- 18 Mio. US-Dollar Umsatz durch Verkaufsprovisionen pro Monat erwirtschaften.

In Deutschland sorgte vor allem der Fall des 20-jährigen Maximilian S. aus Leipzig für großes Aufsehen, der unter dem Pseudonym Shiny Flakes einen Online-Shop für Drogen aus seinem Kinderzimmer heraus leitete und so einen Umsatz von einer Mio. Euro in vier Monaten generierte. Neben den entsprechenden Marketplaces bietet das Darknet jedoch deutlich mehr Möglichkeiten für Kriminelle ihre Machenschaften zu planen, durchzuführen und Diebesgut zu verkaufen. So organisieren sich die Kriminellen oft in entsprechenden Spezialforen wie z.B. dem crimnet Forum oder auch dem DiDW-Forum.

 

Wie deutsche Unternehmen geschädigt werden

 
Für Unternehmen ist es essentiell zu wissen, wie ihre Produkte im Darknet präsentiert werden beziehungsweise welche illegalen Dienstleistungen in dem Zusammenhang angeboten werden. Denn Produktfälschungen sorgen nicht nur für Umsatzeinbußen, sondern auch für Imageschäden aufgrund schlechter Produktqualität. Darüber hinaus werden entsprechende Nutzerdaten, Passwörter und Datenbanken von Nutzern im Darknet angeboten, die zu erheblichen Schäden führen können.

Für den Onlinehandel gibt es zudem ein weiteres Problem. Gegen eine kleine Gebühr können sich Nutzer bei großen Online-Shops Ware bestellen, die über geklaute Kreditkarten oder PayPal-Adressen bezahlt werden. Auch wenn die Sicherheitsmaßnahmen der Online-Shops relativ gut sind, gibt es immer wieder eine Vielzahl an sogenannten Droppern, die hier erfolgreich Online-Shops betrügen.
Zusammenfassend gibt es folgende Gefahren im Darknet:

– Markenpiraterie
– Verkauf von Bankdrops
– Verkauf von Nutzerdaten
– Verkauf von Zugangsdaten
– Erpressungen
– Fraud-Attacken
– DDoS-Attacken

 

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Ohne Monitoring entstehen hohe Risiken und Schäden

 
Wer sich vor den Gefahren aus dem Darknet schützen möchte, muss zuerst verstehen, wie das Darknet funktioniert und welche Gefahren für die eigene Marke vorhanden sind. Workshops und Wissenstransfer für Mitarbeiter sind ein wichtiger Schritt, um im Unternehmen die Problematik zu verstehen. Dadurch können die Plattformen ausfindig gemacht werden, für die eine Überwachung notwendig ist. In einem Monitoring Tool lassen sich diese Ergebnisse dann tagesaktuell aufbereiten und auswerten. Eine enge Zusammenarbeit mit der Rechtsabteilung und der Fraud-Abteilung sorgen dafür, dass die Probleme kurzfristig identifiziert und behoben werden.

Im Gegensatz zu einem Clearweb-Monitoring erfordert ein Darknet Monitoring jedoch intelligentere System und ein höheren Grad an Individualisierbarkeit. Da die meisten Seiten mit klassischen Lösungen nicht beobachtet werden können, müssen Spezialsysteme in Anspruch genommen werden. Bei Webbosaurus setzen wir daher für verschiedene Marketplaces und Foren auf entsprechende Systeme, um die Gefahren aus dem Darknet abzuwenden. Eine händische Überwachung ist selten zielführend, da die Plattformen gut versteckt sind und die Gefahr groß ist, entsprechende Gefahren nicht zu identifizieren.

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